Historie – das zweite und dritte Jahr

Das zweite Jahr – 1988

Zu Ostern 1988 (2. bis 4. April) kam eine etwa 60köpfige Gruppe aus Bosc-le-Hard mit Bürgermeister Jean Moulin, dem Stellvertreter Michel Gluntz, dem Komiteevorsitzenden Herrn Lecoq und der Dolmetscherin Evelyne Outurquin nach Goldenstedt. Nach der Begrüßung im Rathaus durch Bürgermeister Willibald Meyer, den neuen Gemeindedirektor Theobald Westhagemann und durch A. Scholübbers vom Partnerschaftskomitee gab es am Abend eine öffentliche Veranstaltung in der Sporthalle – mit Vorführungen der Schulkinder und der Volkstanzgruppe sowie Ansprachen der Prominenten – und es schloss mit einem gemeinsamen Abendessen und Tanz in der Turnhalle.

Am Ostersonntag folgten nach Ostereier-Suchen am Neuen Markt Besuche bei verschiedenen Vereinen und Einrichtungen. Den Abschluss bildeten ein Gottesdienst in der evangelischen Kirche und die Teilnahme am Osterfeuer. Am Ostermontag wurde bei einer Besprechung im Hotel Grimm eine mögliche Partnerschaft im nächsten Jahr vorgesehen, und nach dem Mittagessen fuhr man zurück nach Frankreich.

Im Juli des gleichen Jahres fuhren 33 Jugendliche unter der Leitung von Ralph Muhle und Hartmut Meyer nach Bosc-le-Hard und Clères. Nach Besichtigungen von Rouen, Dieppe und Honfleur schloss die elftägige Reise mit einem Aufenthalt in Paris und Versailles.

Im gleichen Monat (21. bis 24. Juli) kam eine Delegation aus Clères mit dem stellvertretenden Bürgermeister Hurot, dem Partnerschaftsvorsitzenden Lecoq und der Dolmetscherin Evelyne Outurquin nach Goldenstedt. Zur französischen Gruppe gehörte auch der Vorsitzende des Sportvereins in Clères, Herr Dehais. Sie wollten sich der deutsch-französischen Partnerschaft anschließen, so das Ergebnis der Besprechung am ersten Abend mit Bürgermeister Meyer, dem Gemeindedirektor Westhagemann sowie Winfried Rötepohl-Bahlmann und Gerd Hoopmann.

In den folgenden zwei Tagen machten sie eine Rundfahrt durch die Gemeinde, besuchten die Steinzeitgräber der Umgebung und das Museumsdorf Cloppenburg. Ein Grillabend beim Bürgermeister und die Teilnahme am Ellenstedter Schützenfest beendeten den Besuch der Franzosen.

Der Gegenbesuch der Goldenstedter erfolgte im Oktober 1988 (6. bis 9. Oktober). Am Donnerstagabend startete die Gruppe mit 53 Personen unter der Leitung von Bürgermeister Meyer und Gemeindedirektor Westhagemann die Fahrt nach Frankreich. Am Freitagmorgen erreichte man Rouen, frühstückte dort mit Vertretern aus Bosc-le-Hard und Clères und besichtigte anschließend Rouen. Abends fand die offizielle Begrüßung im Rathaus in Clères statt.

Am Samstag wurden in Bosc-le-Hard und Clères jeweils eine Eiche als Gastgeschenk der Deutschen gepflanzt, eine Mühlenausstellung in Bosc-le-Hard besucht und der Park und das Automobilmuseum in Clères besichtigt. Am Sonntagmorgen wurde ein gemeinsamer Gottesdienst, geleitet vom französischen Curé und dem deutschen Pfarrer Ukrich Westendorf, der im eigenen Auto nach Frankreich gekommen war, in der katholischen Kirche von Bosc-le-Hard gefeiert.

Bei Gesprächen über das weitere Vorgehen bezüglich der Partnerschaft wurde vereinbart, dass 1989 der offizielle Vertrag in Goldenstedt und ein Jahr später in Bosc-le-Had und Clères unterschrieben werden sollte. Nach einem dreieinhalbstündigen Mittagessen in Bosc-le-Hard im Salle de Loisirs traten die Deutschen die Rückreise nach Deutschland an. Vorher hatten Schüler und Schülerinnen der Schule „Maupassant“ von Bosc-le-Hard eine meterlange Bildtafel aus Holz mit der Aufschrift „Une longue vie au jumelage Bosc-le-Hard – Goldenstedt“ (Ein langes Leben der Parnerschaft Bosc-le-Hard – Goldenstedt) an die deutschen Gäste übergeben. Die Tafel wurde späer in der Pausenhalle der Marienschule aufgehängt.

 

Das dritte Jahr – 1989

Am Samstagmorgen, dem 6. Mai 1989, kamen etwa 100 Franzosen aus Bosc-le-Hard und Clères nach einer nächtlichen Fahrt nach Goldenstedt und wurden mit bei einem Frühstück im Harmann-Wessel-Haus begrüßt und anschließend zu ihren deutschen Gastgebern gefahren. Nach einer Abendmesse in der katholischen Kirche gab es ein Gemeinschaftskonzert mit Goldenstedter Chören, ein Maibaum-Setzen vor dem Rathaus und einen deutsch-französischen Festabend mit Tanz in der Turnhalle.

Am Sonntag, den 7. Mai folgte der Festakt zur Unterzeichnung der offiziellen Partnerschaft zwischen Goldenstedt, Bosc-le-Hard und Clères. Das Blasorchester Ellenstedt begrüßte die ankommenden Gäste vor dem Rathaus.

Im Saal Oesting besiegelten durch Unterschrift die Bürgermeister Willibald Meyer (Goldensted), Michel Gluntz (Bosc-le-Hard) und Michel Lemeteil (Clères) ihre Zustimmung. Die Festrede hielt der niedersächsische Minister für Bundes- und Europafragen, Heinrich Jürgens.

Weitere Redebeiträge von Landrat Krapp, Gemeindedirektor Westhagemann und dem Präsidenten der Partnerschaft Normandie-Niedersachsen, Herrn Lecoq, ergänzten den feierlichen Rahmen, unterbrochen von Musik des Hymnusflötenchores. Und dann setzte man sich zum Mittagessen. Anschließend wurden am Ortseingang Partnerschaftsschilder aufgestellt.

Bevor die französische Gruppe am Montag, den 8. Mai zurückfuhr, übergab das Ehepaar Couvelard in normannischer Tracht eine eiserne Platte mit dem Wappen von Goldenstedt (Axt mit Münzen) und Bosc-le-Hard (Lamm mit Fähnchen) und den Jahreszahlen 1989 und 1990 an die Marienschule zur Erinnerung an die am Vortag beschlossene Partnerschaft.

Im gleichen Jahr 1989 war eine Schülerin aus Bosc-le-Hard, Floriane Couvelard, in ihren Sommerferien für zwei Monate (Juli und August) als Praktikantin in der Firma Hagola tätig. Sie wohnte bei der Familie Hans Stolle in der Heide und wollte durch ihren Aufenthalt ihre Sprechkenntnisse verbessern, die sie schon in der Schule und in ihrer Familie (ihre Tante ist Deutsche) erlernt hatte.

Im August desselben Jahres kamen zum ersten Mal 30 Jugendliche aus Frankreich unter der Leitung von Liliane David nach Goldenstedt.

Sie waren mit dem Zug nach Bremen gefahren und von dort mit dem Bus aus Goldenstedt zum Frühstück ins Harmann-Wessel-Haus abgeholt worden. Da der Ortsjugendring keinen Vorstand hatte, übernahmen Walter Zurborg und Frank-Josef Stankowiak in den elf Tagen die Betreuung. Nach Besuchen in Bremen, Cloppenburg, Walsrode und an der Nordseeküste kamen noch Besichtigungen im Ort Goldenstedt, in der Umgebung und im Moor dazu.