Die deutsch-französische Partnerschaft von Goldenstedt – der Beginn 1987
zusammengetragen und geschrieben von: Alex Peltzer
In den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts hatten etliche Gemeinden des Landkreises Vechta (z.B. Dinklage, Vechta, Visbek) eine Partnerschaft mit einer französischen Gemeinde in die Wege geleitet. Da wollte auch Goldenstedt nicht zurückstehe und so ergriff der damalige Gemeindedirektor Alfred Scholübbers im April 1987 die Initiative und wandte sich in dieser Sache an die Landesregierung in Hannover. Das Land Niedersachsen war mit der Region Normandie freundschaftlich verbunden und so gab ihm die Regierungsstelle in Hannover eine Adresse. Herr Scholübbers bekam eine Antwort aus der Gemeinde Bosc-le-Hard, dass sie an einer Partnerschaft interessiert sei. Darauf beschloss der Gemeinderat am 5. Mai 1987, eine kommunale Partnerschaft anzustreben.
Am 13. Juni 1987 kam eine Delegation aus Bosc-le-Hard mit dem Auto nach Goldenstedt: Bürgermeister Jean Moulin und Frau, sein Stellvertreter Michel Gluntz und der französische Vertreter des Freundschaftskomitees Normandie – Niedersachsen, Raymond Lecoq, und Frau.
Nach kurzer Begrüßung im Hotel Grimm wurden sie von ihren deutschen Gastgebern in Empfang genommen: Jean Moulin und Frau von Familie Dr. Dietrich Wiederholt, Michel Gluntz von Familie Peltzer und Raymond Lecoq und Frau von Familie Karl-Heinz von Döllen.
Am folgenden Tag nahmen sie an einem Gottesdienst im Freien in Lutten und nachmittags am Feuerwehrfest in Goldenstedt teil. Abends im Hotel Grimm gab es mit ihnen und Bürgermeister Meyer, Gemeindedirektor Scholübbers, den Goldenstedter Geistlichen, einigen weiteren Vereinsvertretern und den Gastgebern eine Aussprache über eine mögliche Partnerschaft. Als Dolmetscherin fungierte Maria Meyer. Von den Franzosen sprach Lecoq leidlich Deutsch; Gluntz, aus dem Elsaß stammend, beherrschte die Sprache fließend.
In den Herbstferien vom 8. bis 10. Oktober 1987 machte sich eine deutsche Gruppe auf und fuhr nach Frankreich: Bürgermeister Willibald Meyer und Frau Paula, Walter und Alma Benedde vom Heimatverein Varenesch, Alex und Editha Peltzer, Alfred Scholübbers, Maria Thees von Heimatverein Goldenstedt und als Busfahrer Bernd Hülk.
Im alten Rathaus in Bosc-le-Hard war der Empfang. Am nächsen Tag wurden bei einem Rundgang durch die Gemeinde folgende Stellen besucht: die Schule (Begrüßung mit Lied und Apfelkuchen), der Kindergarten, das Altersheim, die Feuerwehr und ein landwirtschaftlicher Zuchtbetrieb. Am Samstag führte Frau Moulin bei strömendem Regen durch die Stadt Rouen. Am Sonntag besuchten die Deutschen einen katholischen Gottesdienst und es schloß sich eine Arbeitssitzung im Rathaus an. Danach gab Bürgermeister Moulin in seinem Haus ein opulentes Mittagessen, das bis 16 Uhr nachmittags dauerte, so dass die Goldenstedter erst gegen 3 Uhr nachts wieder zuhause waren.